Auch wenn er noch nicht überall in gleichem Maße zu spüren ist: Demographischer Wandel kann gerade in der Region Franken in naher Zukunft ein Problem werden. CSR kann dabei im Kampf gegen demographischen Wandel helfen, ist allerdings nur eines von mehreren nötigen Mitteln, umgekehrt geht es auch bei CSR um mehr als Mitarbeiterbindung. Einige Ergänzungen zum Interview mit CSRegio-Initiator Prof. Brink im Artikel „Zufriedene Mitarbeiter sind produktiver” (Nordbayerischer Kurier, 10.12.12).
Mitarbeiterbindung lautet das Schlagwort, um Fachkräfte in der Region zu halten: „Mitarbeiter, die sich frei entfalten können, fühlen sich wohler, das Unternehmen wird als Arbeitgeber attraktiver.”, so Prof. Brink im Interview. Engagierte Mitarbeiter sind ein Gewinn für das Unternehmen, denn sie sind Sprachrohr nach außen und im Zweifelsfall erste Ansprechpartner für potentielle neue Mitarbeiter: Bei einem guten Betriebsklima empfehlen sie das Unternehmen gerne an Familie und Freunde weiter — durch ‚Mund-zu-Mund-Propaganda’ lassen sich so neue Fachkräfte gewinnen.
Um die Mitarbeiterbindung zu erhöhen, ist CSR ein zentrales Element — betriebliche Gesundheitsfürsorge, Programme zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Unterstützung der Mitarbeiter auch in schwierigen Situationen, Weiterbildungsmaßnahmen…
Die Palette der Maßnahmen ist lang: Vieles wird im fränkischen Mittelstand schon angepackt und umgesetzt, im Rahmen von CSRegio erarbeiten wir mit den Teilnehmern weitere Lösungen und stoßen Kooperationen an: Die Betriebskita beispielsweise, wie sie die das Großunternehmen hat, lohnt sich für EINEN Mittelständler alleine nicht — mit allen Teilnehmern gemeinsam lässt sich diese Idee allerdings umsetzen. CSRegio fungiert dabei als Dach, unter dem die Projekte angestoßen werden, bringt KnowHow von außen und unterstützt bei der Umsetzung, um die einzelnen Unternehmer zu entlasten.
CSR bringt hier einen Gewinn für beide Seiten: Sozialen Gewinn für die Mitarbeiter und betriebswirtschaftlichen Gewinn für das Unternehmen selbst durch höhere Motivation und damit Produktivität der Mitarbeiter.
Doch auch in anderen Feldern, die nicht direkt mit dem demographischen Wandel in Verbindung stehen, bringt CSR sowohl ökonomische als auch soziale oder ökologische Vorteile:
- Umwelt: Energiesparmaßnahmen schonen die Umwelt, bringen aber auch ökonomischen Vorteil, etwa durch geringere Stromkosten. Auch für Dienstleister lohnt sich die Investition etwa in das ‚papierlose Büro’.
- Markt: Die Kommunikation von ehrlichen CSR-Maßnahmen erhöht die Kundenbindung und verschafft bei Lieferanten einen Wettbewerbsvorteil. Produktinnovationen durch die ‚soziale Brille’ zu sehen kann neue Märkte erschließen.
- Gesellschaft: Gerade im Bereich Sponsoring sind viele Mittelständler sehr aktiv — das Auswählen strategischer Partner, die zum eigenen Unternehmen passen, langfristiges Engagement und gemeinsame Aktionen mit Mitarbeitern und sozialen Partnern bringt eine engere Bindung an den Standort und erhöht die eigene Reputation: Auch das ist ein Faktor, um neue Mitarbeiter zu gewinnen.
Ganzheitlich gesehen kann CSR als ein Mittel gegen demographischen Wandel fungieren, bringt aber auch Vorteile in vielen anderen Geschäftsfeldern — das Wichtigste ist jedoch: Die CSR-Strategie muss zum eigenen Unternehmen passen, damit auch wirklich ein nachhaltiger Effekt erreicht wird.